Immer wieder höre ich sagen, „Nein, Nadja…ich kann nicht von zu Hause aus Selbständig werden“, ich bin zu introvertiert, ich kann nicht raus gehen.
Hey, ich bin zu 100% voll introvertiert, also wenn ich das schaffe, dann wirst du das auch können.
Wir müssen nur die passenden Wege für uns finden. Und die gibt es…Welch ein Glück..smile..
Noch kurz ein paar Worte zu Introvertiert, dh nicht, dass wir zu scheu sind, oder zu wenig Selbstbewusst, nein absolut nicht, davon ist genügend bei mir vorhanden. Es geht um die Frage;
Woher nimmst du deine Energie.
Für Introvertierte kostet es viel Energie unter Menschen zu sein. Sie tanken auf wenn sie alleine sind. (Wie hätte ich sonst so lange alleine auf einer Insel sein können:-)
Nein, wirklich, ein Webinar zu halten oder an einem Schüler-Klassenessen dabei zu sein, ui da bin ich danach hinüber. Mittlerweile kenne ich mich sehr gut und weiss wo ich ablehnen muss. Das mache ich auch meistens, weil es mir einfach nicht gut tut.
Natürlich sieht das gegen Aussen nicht immer „schön“ aus, ich sei eingebildet, arrogant…..etc. Tja, das nehme ich in Kauf. Menschen die mich kennen, wissen, dass ich das nicht bin und kennen mich auch, anderen soll das egal sein.
So, zurück zum Geschäft, wie bringen wir nun diese Stärke in unser Geschäft?
Vorerst, nein, wir müssen nicht lernen mehr extrovertiert zu sein…phuuu…schon mal gut. Ich dachte immer, ich müsste auch an Messen gehen, an diese Frühstücks-Meetings, diese Get-together Partys, jedesmal fragte ich mich was ich da mache. Völlig ausgelaugt und ohne Erkenntnisse landete ich dann wieder zu Hause. Ich kann gut mit Leuten sprechen und zuhören, habe auch den Mut alleine hin zu gehen, an dem liegt es nicht, aber eben, es kostet mich enorme Energie.
Ich mache keine Meetings und Telefone nimm ich auch keine entgegen.
1. Wähle ein Geschäftsmodel das zu dir passt
Es ist wunderbar welche Möglichkeiten wir heutzutage haben. Du sprichst nicht gerne vor Leuten? Dann mach Videoaufzeichnungen. Dir liegt eher die gesprochene Sprache, dann mache Podcasts, lieber das Visuelle, dann finde den grafischen Bereich für dich.
Du kannst Kunden auf verschiedene Wege finden, suche die passendste Variante für dich aus.
Produkte und Dienstleistungen können wir mittlerweile auf so viele Varianten verkaufen und anbieten. Mach das, was am besten zu dir passt.
2. Suche dir Partner oder Outsource
Wenn du einzelne Dinge nicht drumrum kommst, dann suche eine Person welche das für dich macht. Es gibt sehr viele Leute welche es lieben unter Menschen unterwegs zu sein. Diese Person kann dann deinen Part übernehmen.
Oder du bist nicht gerne vor der Kamera, dann schreibe alles nieder und gib es jemanden der es aufnimmt. Du musst nicht alles machen. Deine Haupttätigkeit sollte einfach das sein, was du liebst zu tun.
Wenn du Massagen machst, du aber nicht gut im Akquirieren bist, dann gib es ab.
Finde heraus, was dir am meisten nicht passt und beginne dort eine Lösung zu finden.
3. Stelle auf Automat um
Wir Extrovertierte haben Tage, da wollen wir einfach alleine sein. Da wird uns alles wie zu viel. Ich sehe dies total an meinen Social Kanälen an, es gibt Tage da liebe ich es zu posten, dann aber habe ich voll genug davon und lasse es wieder ein paar Tage sein. Facebook sogar mal für einige Monate. Aber solche Dinge kann man sehr gut auswärts geben.
Das Ding ist, wenn wir ein Geschäft haben, dann können wir nicht einfach ein paar Tage fehlen. Daher ist es wichtig, dies zu organisieren, was möglich ist, zu automatisieren und sonst abzugeben.
Das tägliche Geschäft von Nardias habe ich abgegeben, seit Jahren, damit ich mich einbringen kann wann es mir gut tut und ich zu 100% Energie dafür habe. Beim Blog schreibe ich immer Wochen bis Monate im Voraus, so kann ich die Artikel schreiben wann ich Lust und Zeit habe. Ich bin gerne vorbereitet, eben, weil ich weiss, dass es Zeiten gibt in denen ich nicht mag.
Introvertierte brauchen länger um die Batterien wieder zu laden. Daher sind Auszeiten für uns so wichtig. Und genau darum planen wir gut voraus:-)
4. Verstecke oder verkrieche dich nicht
So ein Online Business ist natürlich perfekt für uns, wir können uns auch tagelang hinter dem Computer verstecken. Wir präsentieren uns dann nicht einmal Online, dh wie oft „verstecken“ wir unsere Verkaufsseiten oder verheimlichen was wir eigentlich alles können?
Wir dürfen und müssen zeigen, was wir können. Zeig deine Produkte, deine Dienstleistung.
Unterhalte dich trotzdem mit Menschen, such dir einfach die passenden Wege für dich selber raus. Das können FB Gruppen sein, Chats, Foren, via eMail etc
5. Überwinde deinen Widerstand gegen passives Einkommen
Passives Einkommen ist ein Traummodell für Introvertierte. Ehrlich, du machst die Arbeit einmal und verkaufst und verkaufst ohne das Haus zu verlassen. Wenn Leute dein Produkt kaufen, musst du nicht einmal reagieren. Das kannst du alles später tun. Du musst nicht dauernd präsent sein.Das ist der grosse Unterschied zu 1:1 Coaching oder Kundenkontakt.
Wir betreiben nebenbei ein Gästehaus, das hat sich per Zufall so ergeben, ich freute mich damals auch darauf, wusste damals noch nicht, dass ich so extrem intovertiert bin. Naja ich musste es dann „schmerzlich“ erfahren. Wenn sich Gäste ankündigen bin ich irgendwie schon Stunden vorher nervös und kann nicht arbeiten, danach spreche ich mit den Gästen (was mir schon sehr viel Spass macht, weil ich die verschiednen Menschen und ihre Geschichten liebe), aber danach, hey ich bin kaputt. Das glaubt kein Mensch:-) Vor allem können das Extrovertierte, welche die Energie von Menschen aufnehmen total nicht verstehen, mein Mann zb:-)
Von daher, wenn du spürst, dass dir die jetzige Situation nicht gut tut, dann ändere deine Geschäftsrichtung. Glaub mir, es ist zu schade für deine Energie, mach etwas das dich auf Hochtouren laufen lässt.
P.S. Daher liebe ich Instagram Story. Da kann mich jeder begleiten der will, aber ich dränge mich nicht auf:-) Passt 100% So kann ich sein wie ich will.
Schau doch auch mal rein: https://www.instagram.com/erfolgreichimalltag.ch/
Hier mal so ein Einblick, ein Beispiel.
Buchtipp
Was ist so das typische bei dir?
Barbara meint
Liebe Nadja
Deinen Beitrag unterschriebe ich 1 zu 1 – mir geht es genau gleich wie dir. Und da ich in einem Beruf mit Menschen zusammen arbeite (nicht gerade optimal für mich gewählt ?), habe ich das Bedürnis nach Rückzug am Feierabend und am Wochenende um so mehr. Tja, und ich stosse auf sehr viel Unverständnis…….
Du schreibst auch, wie du gerne deine Artikel zum voraus schreibst, weil du gerne vorbereitet bist. Ich habe mir überlegt, ob das auch zum Typ „introvertiert“ gehört, oder ob das sonst eine Charaktereigenschaft ist – auf jeden Fall ist dieses „gut vorbereitet“ sein, bei mir auch ein ganz grosses Thema in meinem Leben.
Du hast ganz ein toller Blog, ich lese deine Posts immer sehr gerne.
Liebe Grüsse
Barbara
Erfolgreich im Alltag meint
Liebe Barbara:-) Gell? Das versteht kaum jemand…vor allem dann nicht, wenn man wie du noch direkt mit Menschen arbeitet…“aber du machst das doch so gut“, „du kannst das so gut…“ Jaja aber eben, die Energie ist am Abend weg. Wie viel einfacher läuft unser Leben, wenn wir uns selber besser kennen.
Ja, das wäre noch spannend zu wissen, ich habe mich noch nicht allzu intensiv damit beschäftigt. Werde dem aber gerade mal nachgehen. Denke es könnte schon was zusammen haben, denn wenn wir gut vorbereitet sind, müssen wir uns dann nicht 1:1 im „jetzt“ damit uns befassen und auseinander setzen. 🙂
Vielen Dank, schön von dir zu lesen und den Gedanken dazu:-) Grüassli
Barbara meint
Liebe Nadja,
Auch ich bin der Frage betreffend „gut vorbereitet sein“ und vorausschauen noch etwas nachgegangen. In deinem Post verlinkst du die Seite introvertiert.org und dort findet man 92 Eigenschaften von Introvertierten. Ich bin mir bewusst, dass man solche Eigenschaften und Aussagen immer mit Vorsicht geniessen soll – aber für mich treffen tatsächlich praktisch alle Punkte voll zu (fast etwas unheimlich).
Die Punkte 18. und 19. beschreiben, dass Intros vorausschauend sind, weil sie dazu neigen, nicht nur die positive Seite zu sehen (wie oft ich doch höre: denk nicht immer so pessimistisch – ich war aber schon oft sehr froh darüber, dass ich auch die „negativen“ Aspekte im Vorfeld ins Auge gefasst habe). Dadurch können Intros relativ gut planen – um zu viele Überraschungen in ihrem Leben zu vermeiden (gerade das ist für mich sehr wichtig).
Punkt 21 erwähnt, Intros sind ordentlich – weil sie kein unübersichtliches Chaos mögen. Sie funktionieren besser, wenn ihr Umfeld überschaubar bleibt – stimmt auf mich 100% zu.
Und dann kommt noch Punkt 56, dass Intros schnell überstimuliert werden und in einer rasanten Welt sehr schnell erschöpfen und sich überfordert fühlen – deshalb vermutlich auch meine Vorausplanung.
Und schlussendlich noch Punkt 77, dass Introvertierte unruhig werden, wenn sie zu viele Dinge auf einmal erledigen sollen – mit meinem Vorausplanen kann ich so oft vermeiden, dass ich dann plötzlich zu viel aufs mal habe.
Ich weiss, nicht wie es dir ergeht, aber ich denke, die oben genannten Punkte führen bei mir eben zu „vorausplanen und vorausdenken“ – so kann ich dann in der Situation selber ruhiger bleiben und fühle mich nicht so schnell überfordert.
So, fertig dem langen „Geplapper“ – das war jetzt nicht gerade „introvertiert-typisch“, da wir Intros ja nicht so viel „reden“ gell ;-).
Liebe Grüsse
Barbara
Erfolgreich im Alltag meint
Liebe Barbara, ja diese 92 Eigenschaften bin ich auch durchgegangen, fand sie auch so passend, daher verlinkt:-) Hatte mal das Buch gelesen und so immer wieder bei ihm reingeschaut.
Die hast du super „rausgepickt“ ja das mag genau so stimmen. Haha … „überstimmuliert“….genau….ach es passt wirklich sehr vieles sehr genau. Einfach schöner, wenn man weiss warum und wieso man halt eben Dinge anders möchte oder nicht. Ich mag zB telefonieren aaaaabsolut nicht, nutze mein Handy nur für SMS, Anrufe nimm ich keine entgegen, das kann niemand verstehen..megasmile….Mittlerweile ist das witzig für mich, lange habe ich das aber nicht verstanden:-) Auch das „feinfühlig“ sein, die Stimmung wahrnehmen, da kann ich gut und gerne den Raum verlassen. Plappern wenn man sich austauschen kann, ist schön..nur zuhören kann anstrengend sein, aber wir sind ja sooo gute Zuhören…lol…schöns Tägli, Grüassli